Wer dennoch gerne Temperaturunterschiede hätte – etwa ein kühleres Schlafzimmer und ein wärmeres Wohnzimmer, kann das über die Einstellung der Lüftung regeln oder aber im sommer nachts die Fenster ein bisschen geöffnet halten. Gleichzeitig gilt: Obwohl ein Passivhaus die Wärme hervorragend speichert, heizt es sich im sommer nicht übermäßig auf. Gegen überschüssig sommerliche Hitze bei Tag schützen auch Rollläden oder Jalousien vor den großen Fensterflächen. Alternativ können in Passivhäusern auch Erdwärmeüberträger eingebaut werden. Diese transportieren Luft über Schläuche oder Rohre durchs Erdreich und passen sie dessen Temperatur an. Das Ergebnis: Erdwärmeüberträger kühlen sommers und wärmen winters. Durch Wärmedämmung und -rückgewinnung ist es im Passivhaus überall gleichbleibend warm. Ein spürbares Wärmeerlebnis haben die Bewohner aber nicht, denn eine direkte Wärmequelle fehlt. Einige Passivhausbewohner vermissen genau das. Wer möchte, kann sich einen Kaminofen einbauen lassen. Für die Wärmeversorgung wird er nicht benötigt, aber er vermittelt Gemütlichkeit. Allerdings kann ein handelsüblicher Kaminofen im Passivhaus nicht im Spiel sein – einerseits, weil das Ofenrohr durch die Außenwand geführt werden muss, was eine Wärmebrücke darstellt. Andererseits aber auch, weil Feuer Sauerstoff braucht. Bei gewöhnlichen Öfen wird dieser der Raumluft entnommen.
Ein Passivhaus benötigt bis zu 90 Prozent weniger Heizenergie als konventionell errichtete Gebäude. Das reduziert den Ausstoß von CO2 und anderen umwelt- und klimaschädlichen Emissionen auf ein Minimum. So werden auch fossile Ressourcen wie Erdgas, Öl und Kohle gespart. Allerdings muss für die Herstellung von Dämmmaterialien auch Energie aufgewendet werden. Wie viel Dämmung ist also sinnvoll? Diese Frage nix da leicht und a fortiori nicht pauschal zu beantworten. Das Institut Bauen und Umwelt (IBU) betreibt eine Datenbank, in der Ökobilanzen von Bauprodukten beschrieben werden. Einfach zu verstehen sind die Datensätze leider nicht. Wer sich aber einen Eindruck von welcher Ökobilanz bestimmter Materialien verschaffen will, sollte den Blick in die Datenbank wagen. Einen Überblick bietet unser Dossier betreffend Dämmung. Außerdem sind Passivhäuser nicht automatisch ökologisch. Zwar sind sie in jedem Fall energieeffizient und auch ökonomisch sinnvoll, weil sie durch den geringen Energieverbrauch den Geldbeutel schonen. Wer rundum ökologisch bauen möchte, sollte daher Baustoffe wählen, die aus nachwachsenden, gut recycelbaren und schadstoffgeprüften Rohstoffen stammen und emissionsarm gefertigt wurden.
Was kostet ein Passivhaus? Beim Bau eines Passivhauses an der Zeit sein, im Vergleich zu einem konventionell gebauten Haus, mit ungefähr 5 % bis 15 % höheren Kosten rechnen. Die Mehrkosten entstehen vor allem durch die sorgfältige Wärmedämmung. Es wird viel Dämmmaterial in hoher Qualität benötigt, was die Baukosten erhöht. Zusätzlich muss das moderne Lüftungssystem mit integrierter Wärmerückgewinnung bezahlt werden. Die Anforderungen an ein Passivhaus beinhalten außerdem wärmedämmende Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung. Diese sind in der Anschaffung deutlich teurer als Standard-Fenster. Wie bei allen Energiesparhäusern, muss auch beim Passivhaus langfristig gedacht werden. Der niedrige Energieverbrauch eines Passivhauses kompensiert erst nach einer Amortisationsdauer von mehreren Jahren die Mehrkosten beim Bau. Ab diesem Zeitpunkt kann man über die gesamte Nutzungsdauer Kosten sparen. Die Berechnung der genauen Beträge ist aufwendig und individuell. Ein Beratungsgespräch mit einem Experten ist empfehlenswert. Neben Energieeinsparungen, gehören ein hoher Wiederverkaufswert und Werterhalt zu den finanziellen Vorteilen. Wer ein Passivhaus bauen möchte, kann sich Fördergelder und günstige Kredite sichern. Die wichtigste Anlaufstelle für finanzielle Unterstützung ist die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Der „KfW-Förderkredit für energieeffizientes Bauen“ gehört zu den beliebtesten Förderprodukten. Es handelt sich dabei um ein Baudarlehen mit günstigen Zinssatz. Abhängig vom erreichten Energiestandard, besteht außerdem die Möglichkeit von Tilgungszuschüssen, die dabei Baudarlehen verrechnet werden. Der Antrag auf Förderung sollte unbedingt vor Baubeginn des Passivhauses gestellt werden. Dies vereinfacht auch die finanzielle Planung. Der Kauf eines Passivhauses lohnt sich grundsätzlich. Die größte Hürde auf dem Weg zum Energiesparhaus ist immer der höhere Preis. Mit Fördergeldern können die Mehrkosten etwas kompensiert werden. Es ist abzuwägen, ob Energieeffizienz, erhöhter Wohnkomfort und Umweltschutz den finanziellen Aufwand Wert sind. Wer sich zum Bau eines Passivhauses entschließt, kann jedoch langfristig von einem geringen Energiebedarf und einem angenehmen Wohngefühl mit besonders hoher Luftqualität profitieren.
Rohrleitungen werden gemeiniglich nicht erkennbar installiert, sondern in Wänden, Decken, etc. Luftein- und -auslässe gibt es in verschiedensten Formen, sodass für jeden Geschmack eine Linie gefunden werden kann. Ist derweise System für den Verbraucher noch zu warten? Kleinigkeit Rat beim teuren Spezialisten einholen? Nach 3 Betriebsmonaten wird der Nutzer aufgefordert, die Filter zu wechseln. Das ist nachweisbar einfacher als beim Staubsauger. Ansonsten am platz vielleicht nach 5 Jahren ein Geräte-Check. Darf man im Passivhaus die Fenster öffnen? Natürlich dürfen die Bewohner jederzeit die Fenster öffnen, sie müssen es aber nicht, denn im Passivhaus kommt immer ausreichend Frischluft über die Lüftungsanlage ins Haus. Das hat viele Vorteile: Dank der Feinfilter bleiben Schmutz und Pollen draußen – gegensätzlich bei der Fensterlüftung. Obzwar die Bewohner ausgeflogen oder die Fenster plötzlich und unerwartet geschlossen sind – die Luftqualität im Haus ist immer hervorragend. Im winter sollten allerdings die Fenster nicht über ewig lange offen sein, denn das führt – wie bei allen Häusern – dazu, dass die Raumlufttemperatur spürbar abkühlt und der Heizwärmeverbrauch ansteigt. Wird es unzerteilbar Passivhaus sommers nicht zu heiß?
Und sollte das alles nicht stimmen oder alles schief gehen: Alle Leitungsabschnitte sind mittels spezieller Bürstensysteme zu reinigen. Wie gut ist diese Lüftungsanlage zu hören? Können auch sehr sensible Menschen damit leben? Eine aktuelle Studie zeigt, dass trotz großer allgemeiner Zufriedenheit mit Lüftungsanlagen fast 50 % der Nutzer die Geräusche als störend empfindet. Dies ist aber kein technisches Problem, sondern eine Planungsaufgabe. Erfahrene Planer sind heute in der Lage, die Systeme so zu dimensionieren, dass der Bewohner den Unterschied zwischen EIN und AUS nicht wahrnimmt. Und genau das sollte auch Ihr Anspruch sein. Kann man mit einer solchen Anlage im sommer auch kühlen? Grundsätzlich ja. Jedoch wird mit so kleinen Luftmengen gearbeitet, dass man das System keinesfalls mit einer Klimaanlage vergleichen darf. Es gibt möglich, im Sommer Luft mit 16-19°C einzubringen, die Kühlleistung ist aber mit 200 bis 400 W sehr bescheiden. Aber Passivhäuser sind vom Gebäude her bereits so gestaltet, dass ein aktives Kühlsystem unnötig ist: Mit guter Wärmedämmung und außenliegender Beschattung der Glasflächen werden auf einen Nenner gebracht sommers Innentemperaturen von 24 bis 25°C nicht überschritten. Wie sieht denn ein solches System überhaupt aus? An der Zeit sein im Ganzen gesehen Haus Rohrleitungen und Lüftungsgitter akzeptieren?
Beim diesjährigen Component Award des Passivhausinstitutes standen beispielsweise kostengünstige Lüftungslösungen für den Wohnungsbau unter Beobachtung. Unser freeAir-Lüftungssystem zählte dabei zu den Preisträgern. Dr.-Ing. Benjamin Krick: Ab dem ersten Tag. Kommen zu einige Beispiele, bei dem Passivhäuser (gemessen an Gebäuden nach den gesetzlichen Mindestanforderungen) ohne Zusatzinvestitionen errichtet wurden. Häufig gehen wir aber von Zusatzinvestitionen zwischen 3% und 8% aus. Dem gegenüber stehen Einsparungen bei der Heizwärme von so weit wie 75%. Wenn für die Zusatzinvestitionen ein Kredit aufgenommen wird und die Raten günstiger sind, als die vermiedenen Energiekosten, lohnt sich das Passivhaus von den frühesten Anfängen an. Richtig geplant und gebaut ist das üblicherweise der Fall. Seit eh und je lohnt es sich auch für die Behaglichkeit im Haus, für die Umwelt durch vermiedenen Energieverbrauch (übrigens auch inklusive der Herstellungsenergie). Wir können unterstellen hoch energieeffiziente Häuser dereinst eine bessere Wertstabilität aufweisen, da sie zukunftsfähig sind. Hubert Becher: Immer häufiger fällt mir auf, dass Bauherren anstatt in Euro in kWh rechnen und die Wirtschaftlichkeit beim Thema Hausbau und Energiesparen vergessen. Ich empfehle immer eine 30-jährige Betrachtungsweise, denn bei ihr werden nicht nur der reine Anschaffungspreis sowie die rechnerischen Energiekosten berücksichtigt, sondern auch die Betriebskosten.